Kunst und Kultur in den
Claudius‑Höfen e.V.
ClaudiusWISSEN Rubrik ClaudiusWISSEN:

Gott im Wider-Spruch

Versuch einer biblischen Grundlegung von Inklusion

Prof. Dr. Klaus Wengst, Bochum

Donnerstag, 5. Oktober 2017, um 19 Uhr im Claudius-Saal

Wie gehen die Bibel und die biblisch-jüdische Tradition mit der Erfahrung von Widrigem und eingeschränkten Lebensmöglichkeiten um? Danach fragt der Vortrag im ersten Teil. Wird Gott als nur Einer geglaubt, muss er auf die ganze Wirklichkeit mit allen ihren Widersprüchen bezogen werden. Gott, wie ihn die Bibel bezeugt, lässt sich in diese Widersprüche verwickeln. Wir kommt er damit zurecht? Im zweiten Teil bildet die biblische Rede von der Gottebenbildlichkeit des Menschen den Ausgangspunkt. Sie gilt für jede und jeden. Was bedeutet das für das Zusammenleben von Menschen, die durch vielfältige Unterschiede geprägt sind? In dazu gemachten biblischen Aussagen lassen sich Perspektiven für ein inklusiv zu gestaltendes Leben erkennen.

... ihr alle seid je einzig (Galater 3,28)

Biblische Impulse und praktische Folgerungen zur Inklusion

Diakon Niklas Kreppel, Bielefeld-Bethel/Bochum

Donnerstag, 12. Oktober 2017, um 19 Uhr im Claudius-Saal

Inklusion ist ein Menschenrecht. Inklusion ist auch das Schlagwort aktueller sozialpolitischer Strategien. Die Umsetzung wird jedoch kontrovers diskutiert. Dabei werden oft die Interessen Einzelner als vermeintlich gegensätzlich betrachtet und Überforderungssituationen auf allen Seiten skizziert. Wie kommt man aus dieser reflexartig geführten Auseinandersetzung heraus? Dieser Vortrag baut auf dem von Klaus Wengst auf und sucht nach Spuren von Inklusion in der Bibel. Denn sie ist voll von der Frage nach dem Umgang mit „dem Anderen“, ohne „das Selbst“ aus den Augen zu verlieren. Deshalb lohnt es sich, dieses Buch aufmerksam zu lesen. Dabei lassen sich Handlungsansätze entdecken, die statt hitzig geführter Debatten einen nachdenklichen und differenzierten Blick auf das Miteinander richten.

Alle Dinge sind Gift – allein die Dosis macht’s …

Wie werden unsere Arzneimittel eigentlich kontrolliert?

Donnerstag, 13. Juli 2017, um 19 Uhr im Claudius-Saal

„Ungiftig“ und „harmlos wie Zuckerplätzchen“, so wurde 1957 für ein Schlafmittel namens „Contergan“ geworben. Allein in Deutschland kamen später 5000 Kinder mit schweren Missbildungen zur Welt. Sind wir heute ausreichend geschützt vor solchen Arzneimittelskandalen? Wie steht es also mit der Kontrolle der Qualität, der Wirksamkeit und Sicherheit der Arzneimittel vor und nach der Markteinführung? Lässt sich der Pharmamarkt überhaupt kontrollieren?

Schon immer haben Menschen z.B. Pflanzen als Heilmittel verwendet und ihre Wirkungen ausprobiert. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden daraus künstliche Wirkstoffe hergestellt, wie Morphium, Aspirin, Digitalis. Die ersten Pharmaunternehmen wurden gegründet. Inzwischen macht die Pharmabranche Milliardengewinne.

Die Lehren aus dem Contergan-Skandal, aber auch die aus den Verbrechen in der Nazizeit, wie den Menschenversuchen in Konzentrationslagern, sind vielerorts in Vergessenheit geraten. Die Kontrolle der Arzneimittelforschung wird in der globalisierten Welt schwieriger. Die Ausgaben für Arzneimittel steigen immer mehr und belasten die Krankenkassen und die Gesellschaft.
 
Fakten, Trends und weitere Gedanken zu diesen Themen wird Dr. med. Silke Brockmann vortragen, bewerten und diskutieren. Sie ist Allgemeinärztin und klinische Expertin im Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic in Bern.